Im Rahmen der Erhaltung der Kirchenlandschaft Eiderstedt in Nordfriesland wurde die St. Laurentius Kirche in Tönning als eines der ersten Baudenkmäler umfassend saniert.
Um die wertvolle Innenausstattung wie Orgel, Altar und Kanzel zu schützen, musste die äußere Hülle erstmal geschlossen werden.
Der Schwerpunkt der Sanierung lag auf der äußeren Gebäudehülle, darunter das markante Westwerk und der barocke Turmhelm, der in drei sich verjüngende welsche Hauben gegliedert ist. Während der Sanierung wurden erhebliche Schäden an der Kupfereindeckung entdeckt. Aufgrund zu geringer Kupferstärken, undichter Grate sowie korrodierter Nägel musste die Eideckung in der Spitze vollständig erneuert werden.
Zusätzlich zur Sanierung des Turms wurden das Kirchenschiff mit seinem historische Außenmauerwerk, das bis ins 12. Jahrhundert zurückgeht, umfassend restauriert. Zu den Maßnahmen zählten der Steinaustausch, die Fugensanierung und die statische Sicherung des Westwerks. Besonders aufwendig war die restauratorische Konservierung der romanischen Nordfassade, die ein spezielles Sanierungskonzept erforderte.
Im Rahmen der Dachdecker- und Zimmererarbeiten wurde das Kirchenschiff neu mit Naturschiefer eingedeckt, die Bekrönungen des Turms und des Chors vergoldet und umfangreiche Klempnerarbeiten durchgeführt. Auch der Schutz der regionalen Tierwelt spielte eine wichtige Rolle: So wurden für Fledermäuse und Dohlen spezielle Ausweichquartiere geschaffen und die Brutzeiten während der Bauarbeiten beachtet.
Dank der sorgfältigen, denkmalgerechten Sanierung unter Berücksichtigung modernster Techniken bleibt die St. Laurentius Kirche nicht nur als Gotteshaus, sondern auch als kulturhistorisches Wahrzeichen der Region erhalten.